Liegen Wünsche und Realität zu weit auseinander entsteht Frust. Wir verurteilen uns und neigen dazu, alles auf einmal verändern zu wollen.

Selbstverurteilung Stopp! – Veränderung in deinem Tempo


Jede Veränderung beginnt mit dem ersten Schritt.

Geht es darum, die Komfortzone zu verlassen, fechte ich so manche Kämpfe mit mir. Gewisse Tätigkeiten und Dinge, die mag ich nicht und lass sie gerne schleifen.

Mich dafür zu motivieren, dazu brauche ich jede Menge Geduld, Fingerspitzengefühl, Disziplin und … Beständigkeit. 

Ich erinnere mich an einen Moment vor zwei Monaten. Es war um Mitternacht, ich fühlte mich hundsmiserabel, weil ich mein Tagespensum wieder nicht geschafft hatte. Da ertönte die Stimme meiner Seelenführung in mir: "Du brauchst nicht aufstehen. Geh einfach weiter!" ermutigte sie mich.

Ich fühlte meine Anklage, Forderung und Weigerung in einem, meinen Kampf gegen mich selbst. Und während ich dies alles fühlte, flossen Tränen und es ließ los. "Du brauchst nicht aufstehen, geh weiter", vermittelte mir, ich muss nicht aufstehen, da ich mein zögerliches, teilweise inkonsequentes Handeln nicht als Niederlage verstehen muß. 

Es gibt keinen Grund, mich für meine zögerlichen, nicht ganz so schnellen Schritte, zu verurteilen. Sinnvoller ist, zu schauen, was ich verändern kann. 

Z. B. könnte ich mein Arbeitsklima verbessern, indem ich meinem inneren Kritiker ein paar relevante Aufgaben gebe, mit denen er sich sinnvoll austoben kann. Somit hat er deutlich weniger Energie, um in meine kreativen Arbeitsabläufe reinzugrätschen. 

Es gibt keine guten und schlechten Persönlichkeitsanteile, sie brauchen nur den ihnen entsprechenden Platz, wo sie ihre Stärken einbringen können. 

Wenn es über Jahre hinweg für unsere persönlichen Bedürfnisse an Zeit und Raum mangelte, und wer kennt das nicht …, dann ist die Angst, zu kurz zu kommen so allgegenwärtig, dass wir entweder dazu neigen, uns zu kontrollieren und disziplinieren, aus Angst vor der feindlichen Übernahme des bedürftigen inneren Kindes, oder wir geben seinen Launen nach und tun nur noch, was wir wollen. Doch dieses "wir" ist ein Fake, denn in Wirklichkeit regiert "es", unser Kind.

Liegen Wünsche und Realität zu weit auseinander, entsteht Frust und wir neigen dazu, alles auf einmal verändern zu wollen. Es braucht Geduld und Achtsamkeit, um die Verkrampfung zu lösen. Wichtig ist dabei, dein eigenes Tempo zu finden.
Sei sanft mit dir …
Erlaube dir kontinuierliche Schritte der Veränderung, weniger ist dabei oftmals mehr.

Liegen Wünsche und Realität zu weit auseinander, entsteht Frust und wir neigen dazu, alles auf einmal verändern zu wollen. Es braucht Geduld und Achtsamkeit, um die Verkrampfung zu lösen.

Falls du zum Beispiel in deiner Arbeitssituation unzufrieden bist, schmeiß nicht alles direkt über den Haufen, es ist nicht alles sch … sondern schau hin, was du daraus lernen darfst.

Frage dich, welches Geschenk liegt für mich darin? Schätze die Erfahrung und verändere die Situation. 

Ist innerhalb der bestehenden Situation wirklich keine fruchtbare gemeinsame Lösung möglich, kannst du deine dort erworbenen Kompetenzen in ein anderes Arbeitsfeld mitnehmen, das dir mehr entspricht.

Werte es nicht als Niederlage. So kann jede Erfahrung, egal wie herausfordernd sie auch sein mag, dich bereichern, innerlich aufrichten und stärken.

Lange Zeit lag ich mit mir im Clinch, weil ich mich nach der Schule nicht für ein Studium entscheiden konnte und unbewusst ins Mutterdasein flüchtete. Das hat einige Jahre an meinem Selbstwert genagt. Doch mit der Zeit erkannte ich, dass meine Erfahrungen als alleinerziehende, alleinverdienende Mutter von vier Kindern, Fähigkeiten in mir reifen ließen, ohne die ich heute aufgeschmissen wäre. Zum Beispiel die Fähigkeit, ein Gefühl für den richtigen Zeitpunkt, zu entwickeln.
Meine Kinder lehrten mich Vertrauen, indem sie vehement auf Freiraum für ihre eigenen Erfahrungen bestanden.  
Und ebenso forderten sie mich heraus, einzugreifen und klare Ansagen zu machen, um größeren Schaden von ihnen abzuwenden. Das kam nicht immer gut an. Die geballte Wut auf mich, habe ich gelernt auszuhalten. 

Inmitten des größten Chaos, ruhig, gelassen und in mir zentriert zu bleiben, war eins der größten Geschenke, welche ich dadurch erhielt. Und ich bin mir sicher, auch du hast ein solches Geschenk erhalten. Was ist dein Geschenk? Willst du es mit uns teilen?

Deine Yanara

Welche Dinge du beachten und welche Hindernisse du umschiffen darfst, damit du zum sicheren Wellenreiter wirst, erfährst du hier. Sprit moves …