Warum Scheitern heilsam sein kann
Du hast jetzt einen Zustand gefunden, in dem die Sehnsucht deines Herzens zur Wirklichkeit deines Seins werden kann.
Bleib dabei, bis du in dir eine Kraft entwickelst, die durch nichts zu vernichten ist.
Worte des Lehrers des Mystikers Gurdjief an seinen Schüler
Die Zeit scheint nur so vorbei zu fliegen. 2 intensive, wundervolle Urlaubswochen liegen hinter mir. Seit 2 1/2 Wochen bin ich zurück in Karlsruhe, doch irgendwie fühlte ich mich bis vor wenigen Tagen nur halb präsent.
Ein nicht unwesentlicher Wesensanteil meiner Selbst wollte die Insel nicht verlassen. Blieb einfach da.
Donnerstag früh ist mein "Bruder Leichtfuß" – so nenne ich ihn – endlich zu mir zurückgekehrt. Freiwillig und mit Freude. Was für eine Erleichterung! Mit ihm ist Arbeit keine Arbeit, sondern pures Vergnügen.
Ich muss nicht mein Hirn über die Aufstellung eines Businessplans zermartern, sondern nehme einen Stift, ein Blatt Papier und habe 15 Minuten später eine To-do-Liste für das nächste halbe Jahr und beginne mit Schritt eins.
Mit seiner Hilfe finden sich schnelle, einfache Lösungen für so manches "Problem". Ich hänge weder in der Vergangenheit fest, noch zerbreche ich mir den Kopf über Dinge aus der Zukunft, die noch nicht reif sind. Ich kann meinen Impulsen zeitgleich folgen und somit auch diesen längst überfälligen Newsletter schreiben.
Doch ohne ihn wird's einfach blöd.
Okay, hier steh ich jetzt mit ihm an meiner Seite. Doch bevor ich zu mir stehen konnte, war das gefühlsmäßig eine harte Nummer.
Es fühlte sich an wie ein vollkommenes Scheitern.
Jeder meine intensiven Träume zeigte mir mein Fehlen. Mein Erinnerungsvermögen in Bezug auf Trauminhalte ist hervorragend.
Vergessen ist nicht.
Mit eindrucksvollen Bildern brachten mir meine Träume in Erinnerung, wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu gehen. Sich nicht zu sehr in den Blickwinkeln der Anderen zu verlieren. Die eigene Vision nicht aus den Augen zu verlieren.
Doch was bedeutet das?
Jeder, der sich mit Quantenphysik beschäftigt hat weiß, welche wesentliche Rolle das Auge des Betrachters zur Entstehung der Wirklichkeit beiträgt.
Gregg Braden hat es in seinem wirklich aufschlussreichen Buch "Im Einklang mit der göttlichen Matrix" so zusammengefasst: " Bohr und Heisenberg behaupten, das Universum existiere in unzähligen, einander überlappenden Möglichkeiten. Gemeinsam bilden sie eine Art Quantenssuppe, in der nichts einen genauen Ort oder Seinezustand hat, bis etwas geschieht, was eine der Möglichkeiten sozusagen festnagelt. Dieses "Etwas" ist die Aufmerksamkeit des Beobachters.
In der Kopenhagener Interpretation bestimmt der Fokus unseres Bewusstseins, welche der vielen Möglichkeiten (A, B, C, D, usw.) zu unserer Wirklichkeit wird.
In der Viele-Welten-Interpretation der Quantenwirklichkeit (Hugh Everett) existieren bereits unzählige Möglichkeiten (A, B, C, D usw.) Jede dieser Möglichkeiten existiert in ihrem eigenen Universum und ist für die anderen Möglichkeiten unsichtbar. Auch hier ist es der Fokus des Beobachters, der bestimmt, welche dieser Möglichkeiten zu unserer Wirklichkeit wird.
Angenommen, wir bewegen uns auf der Zeitlinie einer Möglichkeit in einem Universum und machen ab und zu einen Quantensprung in eine andere Möglichkeit in einem anderen Universum. Dann wäre es vorstellbar, das jemand, der an einer schwereren Krankheit leidet, nur durch eine Verschiebung der Aufmerksamkeit auf wundersame Weise geheilt wird, während die Welt um ihn herum, sich kaum verändert zu haben scheint."
Was geschieht, wenn ich meiner Wahrnehmung nicht vertraue?
Offen zu sein, deine eigene Wahrnehmung auch einmal in Frage zu stellen ist wichtig, willst du nicht starr und dogmatisch werden. Denn Irren ist menschlich.
Doch nehmen wir einmal an, du bist ein Quantenspringer. Du springst in andere Realitäts- und Bewusstseinsebenen, um außergewöhnliche Lösungen in deine jetzige Realität hineinzubringen. Ein linear denkender Mensch – kann er dir folgen? Nein. Er sieht nur, wo deine Schritte enden. Er sieht nicht deinen Sprung, er sieht nicht, wo du gelandet bist, noch sieht er die fein gewirkte Brücke aus Lichtinformationen, mit der die Lösung in euer gemeinsames Realitätsfeld hinein fließen kann. Öffnest du dich jetzt - in der gemeinsamen Realität - zu stark für dein linear denkendes Gegenüber oder Umfeld, bist du weg vom Fenster der außergewöhnlichen Möglichkeiten. Der Spiegel deiner Bedenken, deiner Ängste, deiner Enttäuschung über das, was ist und das, was noch nicht sein kann, fließt durch die Betrachtungsweise deines Gegenübers in dein Feld. Vielleicht kannst du dir schon denken, was geschieht? Richtig! Ein Bedenkenträger ist einfach zu schwer für fein gewirkte Lichtbrücken. Das Vertrauen verebbt, die Lichtbrücke bricht.
Ich habe im Nachhinein des Öfteren erkannt, dass ich sowohl mich, als auch andere Menschen verkannt habe. Von meinem Gegenüber habe ich ein Verständnis erwartet, dass von seinem Standpunkt aus gesehen nicht möglich war. Wenn mir etwas in meinem Leben leidtut, dann dieses.
Doch Begegnungen mit vermeintlichem "Scheitern" im Leben verdanke ich meine Sanftheit in der Begegnung mit mir und mit meinem Umfeld, mein größeres Verständnis und meine Bereitschaft anzuerkennen, dass wir Menschen fehlen.
Und wir lernen dürfen, uns dieses nicht mehr vorzuhalten, sondern der Weisheit unserer Seelen zu vertrauen. Wir können und müssen nicht alles vestehen. Das Verständnis reift nach. Es wächst mit jedem Schritt und jedem Sprung den wir vollziehen. Mit wachsendem Verständnis verändert sich auch unser Blickwinkel. Anstatt dein Fehlen zu verurteilen, könntest du dir schenken, was dir fehlt: Zum Beispiel deine Anteilnahme, ein größeres Verständnis für dich selbst, mehr Selbstfürsorge und Selbstliebe … Das Leben zeigt uns, wo wir noch heilen dürfen.
Du darfst dich lieben mitsamt deinen Zweifeln und Ängsten.
Wir hätten sie gerne unter Kontrolle. Doch das Leben lässt sich nicht kontrollieren. Gib auf. Es liegt nicht in deiner Hand. Erlaube dir Lebendigkeit. Und dazu gilt es erst einmal, dich anzunehmen, mit deiner ganzen Gefühlspalette, mitsamt deinen Ängsten und Gedankenkonstrukten – mit allem, was ist. Kämpfe nicht dagegen an. Die Außenwelt ist ein perfekter Spiegel deiner Innenwelt. Lebst du im Einklang mit deiner Innenwelt, lebst du im Frieden mit der Welt.
Um zu erfahren, was dir fehlt und wie du es entwickeln kannst, frage dein Höheres Selbst oder deine Körperweisheit. Die Anleitung dazu findest du hier: Fragen an Spirit und wie du deine Antworten findest.
So unterschiedlich und einzigartig das Potenzial eines jedes Wesen miteinander verwebt ist, so unterschiedlich sind auch unsere Aufgaben innerhalb der gemeinsamen Schöpfung.
Als Quantenspringer verankertst du neue Realitäten im gemeinsamen Bewusstseinsfeld, und dazu gehört es zu springen, auch wenn dir nicht jeder folgen kann.
