Verurteilung und Selbstbestrafung
Wie du die Wiederholungsschleife alter Erfahrungen durchbrichst
Kennst du dieses Gefühl, im falschen Film zu sein und das Drehbuch trotzdem schon auswendig zu kennen?
Du weißt genau, was gleich passiert. Du fühlst es kommen, und dennoch kannst du es nicht stoppen. Deine Erfahrungen wiederholen sich nach dem gleichen Muster – immer wieder.
Manchmal führt uns das Leben immer wieder an denselben Punkt, nicht, um uns zu bestrafen, sondern um uns zu erinnern. Woran? An die Wunde, aus der unsere größte Kraft erwachsen kann. Wenn du tiefer eintauchen möchtest, lies weiter in Kernwunde und Urwunde – die verborgene Kraft in deiner tiefsten Wunde.
Warum sich Erfahrungen wiederholen
Vielleicht ist genau jetzt der Moment gekommen, nicht die Erfahrung zu verändern, sondern deine Sicht auf sie. Denn was du verurteilst, wiederholt sich, doch was du erkennst, das wandelt sich.
Immer dann, wenn du dich wie gefangen fühlst, schwingt oft ein Schuldgefühl mit. Und diese Schuld ist der Klebstoff, der dich an alte Erfahrungen bindet.
Indem du deine Erfahrung verurteilst, bleibst du in ihr stecken.
Jede Erfahrung, so unangenehm sie auch erscheinen mag, hat ein Entwicklungsgeschenk für dich. Doch solange du dein Geschenk nicht erkennst, wird deine Seelenweisheit dir immer wieder eine neue Version dieser Erfahrung schicken, in frischer Verpackung, aber mit derselben Botschaft.
Wie innere Programme dich steuern
Hinter jeder verletzenden oder begrenzenden Erfahrung wirkt meist ein unbewusstes Programm, wie ein innerer Autopilot.
Solange dieses Programm aktiv ist, wiederholst du unbewusst dieselben Muster, obwohl du dir Veränderung wünschst.
Doch der Schlüssel zur Transformation liegt im Fühlen.
Was genau bewegt dich, und welche Schuldgefühle halten das alte Programm am Laufen?
Der Boomerang-Effekt der Verurteilung
Wenn du andere verurteilst, verurteilst du auch dich selbst.
Warum? Weil du nur das im Außen stark ablehnst, was in dir selbst eine Entsprechung hat. Und alles, was du nach außen gibst, kehrt, auf die eine oder andere Weise, zu dir zurück.
Diese Selbstverurteilung ist oft subtil, fast unsichtbar. Doch wenn du sie entlarvst, hast du die Chance auf Befreiung.
Nicht, keinen Haken mehr zu haben, an dem du dich aufhängen kannst, ist die Befreiung.
Die Befreiung ist, dich nicht mehr daran aufzuhängen.
Die Dynamik von Nähe und Distanz
Vielleicht kennst du den Moment, in dem dich eine liebe Freundin verletzt und du innerlich auf Abstand gehst. Oder der Mensch dir gegenüber benimmt sich „unmöglich“ und du fühlst dich hin- und hergerissen zwischen Nähe und Abgrenzung.
Je näher dir jemand steht, desto tiefer wirkt dieser innere Konflikt. Denn …
Nähe erzeugt Verletzlichkeit – Distanz erzeugt Unsicherheit.
Unsicherheit erzeugt den Wunsch nach Nähe … und so beginnt das Pendel.
Wie dein System auf Verunsicherung reagiert
Wenn wir uns unsicher fühlen, geschieht meist eines von zwei Dingen:
Wir verlieren uns im Außen.
Wir suchen Halt in Strukturen, geben unsere Selbstverantwortung ab, vertrauen uns selbst immer weniger.Wir erstarren im Innen.
Wir verbieten uns unsere Gefühle, kontrollieren uns selbst, halten an vermeintlicher Sicherheit fest. Unsere Energie verdichtet sich und Veränderung wird dadurch immer schwieriger.
In beiden Fällen bricht der natürliche Austausch zwischen innen und außen ab.
Das Ergebnis ist stets dasselbe: Mangel, Abhängigkeit und Energiestau.
Pflicht, Schuld & Abhängigkeit
Aus dieser inneren Schieflage entstehen unbewusste Verbindungen, die genährt werden durch:
Pflichtgefühl
Schuld
Angst vor Fehlern oder Ablehnung
der tiefen, stillen Überzeugung: „Ich bin nicht liebenswert.“
Diese Strukturen erzeugen nicht nur Unsicherheit, sondern sie machen dich auch unfrei.
Der Weg hinaus
Der Wendepunkt liegt in der Bewusstwerdung:
Frage dich:
Wofür fühlst du dich schuldig?
Wo zahlst du, bewusst oder unbewusst, Schmerzensgeld?
In welchen Bereichen erzeugst du Minuspunkte, weil du dich als „zu privilegiert“ empfindest?
Und was kannst du dir noch nicht verzeihen?
Stell dir diese Fragen immer wieder, bis die Antwort kommt – und sie wird kommen, sobald du bereit bist, sie zu hören.
Warum wir schmerzhafte Gefühle wiederholen
Oft erzeugen wir unbewusst die vertrauten Emotionen unserer Kindheit, selbst wenn sie weh tun. Denn Schmerz, den wir kennen, fühlt sich seltsam vertraut und sicher an. Er vermittelt uns ein trügerisches Gefühl von Zuhause.
Lebendige Verbindungen statt Abhängigkeit
Verbindungen aus Liebe hingegen sind lebendig und wandelbar.
Sie sind wertschätzend, nährend und wachstumsfördernd – für beide Seiten.
Sie beruhen nicht auf Schuld oder Pflicht, sondern auf einem freien inneren Ja.
Solche Beziehungen sind nicht starr, sondern fließend. Sie versuchen nicht, die äußere Form zu wahren, sondern passen sich immer wieder neu den sich verändernden Bedürfnissen der Menschen an.
Du entscheidest, welche Realität sich formt
Im Quantenfeld existieren unzählige Möglichkeiten.
Die Frequenz deines Bewusstseins entscheidet, welche Realität du anziehst.
Wo es ein Match gibt, kollabiert die Welle zur Wirklichkeit und du spürst es vielleicht körperlich.
Als Impuls, Schauer, Zucken oder plötzliche Klarheit.
So wie bei Gauguin, der plötzlich wusste: Ich bin kein Bankangestellter. Ich bin Maler.
Es ist nicht deine Schuld, dass du in Wiederholungsschleifen geraten bist.
Aber es ist deine Kraft, dich daraus zu befreien.
Indem du aufhörst, zu verurteilen.
Indem du beginnst, zu fühlen.
Du kannst heute einen neuen Kurs wählen.
Und manchmal beginnt dieser Weg einfach damit, dir selbst mit Liebe und Verständnis zu begegnen.
Yanara