Die wahre Bedeutung von Selbstfürsorge: Ein Blick über Wellness und Yoga hinaus
Selbstfürsorge: Mehr als Wellness und Yoga
Wir sind gesellschaftlich konditioniert, unseren Wert durch Leistung zu definieren. Das Streben, Gefühle von Unzulänglichkeit durch Leistung und äußere Erfolge zu kompensieren, prägt unser Leben – und macht auch vor Bereichen wie Spiritualität und Persönlichkeitsentwicklung nicht Halt.
Doch Disziplin alleine und das Abarbeiten von To-do-Listen bringt dich nicht wirklich weiter, solange du nicht weißt, was du brauchst, weil du deine wesentlichen Bedürfnisse nicht fühlst. Mag sein, es hilft dir der inneren Leere zu entfliehen, dich nicht nutzlos zu fühlen. Doch wirklich zielführend ist das nicht.
Struggle for Life: Vom Überlebenskampf zur gemeinsamen Schöpfung
Der Kampf ums Überleben ist tief in uns verwurzelt. Den eigenen Wert durch Leistung beweisen, in Konkurrenz treten, aus der Masse hervorstechen – allein die Wortgewalt dieser Begriffe zeigt, wie sehr uns Überlebenskampf und Konkurrenzdenken prägen.
Eine Großteil der Menschen bemisst den Wert eines Menschen an seinem materiellen und im Außen sichtbaren Erfolg. Wer ist super sexy und fährt das schnellste Auto? Wer hat die meisten Follower und genießt die größte Aufmerksamkeit? Wer hat die größte Community und ist spirituell bereits vollkommen erwacht?
Unsere wahre Superkraft liegt nicht im Konkurrenzdenken, sondern im Mitschöpfertum.
Die entscheidende Frage für die Zukunft der Menschheit ist nicht, wer am meisten leistet, sondern wie wir unsere Stärken teilen und unsere Kräfte bündeln und miteinander vereinen können. Denn nur durch Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung sichern wir das Fortbestehen menschlichen Lebens auf diesem Planeten.
Wertschätzung ist ein Wachstumsbooster. Wir wachsen und heilen viel schneller, sobald wir unsere Talente miteinander teilen und dafür Wertschätzung erfahren.
In lebendigen und wertschätzenden Miteinander liegt der wahre Reichtum: Wo Vielfalt gelebt wird, verschwindet der Mangel. Jeder Bereich des Lebens wird genährt.
So für dich zu sorgen, dass deine Qualitäten erblühen können, ist sowohl für dich als auch für uns alle von unschätzbarem Wert.
Wertschätzung bildet das Fundament deiner Fürsorge.
Denn warum sollten wir uns um etwas kümmern, das uns nicht viel bedeutet?In einem solchen Zustand wird aus der Sorge für dich eine Sorge um dich: Statt dich innerlich zu stärken, dreht sich alles um das Aufrechterhalten äußerer Fassaden und das Erfüllen von Erwartungen. Doch diese Art der Fürsorge erreicht dein Inneres nicht – sie bleibt oberflächlich und unbefriedigend. Solange du dich nicht wertschätzt, misst du auch deinen tieferen Bedürfnissen keinen Wert bei.
Je mehr Selbstwert und eigene Wertschätzung du entwickelst, desto leichter und selbstverständlicher kannst du fühlen, was du wirklich brauchst.Es braucht deine innere Zuwendung, um deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Dies erfordert dein Innehalten und dein Ausstieg aus jeder Art des wilden Aktionismus.
Doch der Freiraum den du dazu brauchst, fehlt, solange das Hauptaugenmerk deiner Aufmerksamkeit auf äußeren Zielen liegt.
Deine Zuständigkeit: Zu dir stehen
Deine wichtigste Aufgabe ist, bei dir selbst zu bleiben und zu dir zu stehen – mit all deinen Unsicherheiten, Zweifeln und Irritationen. Dein Ziel liegt nicht im Außen; es ist in dir.
Du darfst lernen zu empfangen. Deine Liebe zu dir hat Priorität. Sie ist dein sicheres Fundament, deine Homebase. Alles andere entsteht daraus.
Herzwissen: Das gefühlte Wissen
Dein Verstand ist ein großartiges Werkzeug. Er liebt es zu analysieren, zu planen und dir zu erklären, was du brauchst. Doch sein Wissen schöpft er aus der Vergangenheit: aus Erfahrungen, die er gesammelt, und den Schubladen, in die er sie eingeordnet hat.
Zusätzlich kommen unzählige weitere Schubladen hinzu – gefüllt mit Expert:innenwissen aus Büchern, Podcasts oder Vorträgen. Auch wenn solche Ressourcen wertvoll sind (und ich selbst, liebe sie!), ist es wichtig, achtsam zu bleiben.
Vergiss nicht: Du bist Expert:in für DEIN Leben und niemand sonst! Erlaube nicht, dass irgendein "Wissen", insbesondere spirituelle Konzepte, DEINE Expertise, DEIN FÜHLWISSEN überschreibt.
Spirituelles Erwachen: Der Tod der alten Identität
Spirituelles Erwachen fordert uns dazu auf, unsere alte Identität loszulassen – ein Prozess, der unvermeidlich und zugleich zutiefst erschütternd ist.
Unser menschliches Sein strebt nach Balance und Sicherheit, nach einem Zustand der Stabilität. Doch Homöostase ist nicht möglich, wenn ein großer Teil von uns, auf den wir unser Sein fixiert haben, im Todeskampf liegt.
Die alte Ordnung muss fallen, damit Raum für eine neue entstehen kann. Doch dieser Übergang macht Angst, denn er entzieht sich unserer Kontrolle.
Der Transformationsprozess, in dem wir uns befinden, hat so an Fahrt aufgenommen, dass das, was du heute planst, morgen vielleicht schon nicht mehr zu dir passt. Dein Fühlwissen bleibt dein sicherster Kompass. Vertraue ihm.
Um gut für dich zu sorgen, darfst du lernen mit Unsicherheit umzugehen. Denn Veränderung bewirkt Unsicherheit. Und ohne Veränderung vollzieht sich kein Wachstum.
Zwischen den Polen hin und her gerissen
Solange dein Fokus nach außen gerichtet bleibt – in der Hoffnung, im Außen zu finden, was dir innen fehlt – kannst du nicht fühlen, was du brauchst.
Und so kommt es, dass du dich mehr und mehr nach den Erwartungen deines Umfeldes ausrichtest und dich selbst dabei vergisst.
Zu Anfang dieses Stadiums kompensieren Menschen ihre Verunsicherung sehr gerne, indem sie sich mit Ellenbogenmanier in den Vordergrund drängen. Sie betonen ihre Rechte und Bedürfnisse mit Nachdruck und übersehen dabei so manches Mal ihr Gegenüber. Das Bedürfnis nach Veränderung ist groß, doch oft fehlt die Balance.
Wird der Bogen überspannt, ziehen sich andere zurück. Denn inmitten der Fixierung auf das eigene Ich bleibt kein Raum für ein gemeinsames Wir.
Doch Wachstum erfordert nicht nur Selbstfürsorge – es braucht auch das Bewusstsein, dass andere ebenfalls für sich sorgen dürfen.
Zwischen Nähe und Distanz: Ein Weg zu mehr Vertrauen
Wenn Vertrauen fehlt übernimmt Kontrolle das Kommando – Ein Zustand, der uns jedoch langfristig nicht weiterbringt.
Fühlen wir uns "verletzt", wenn unser Lieblingsmensch einer anderen Person sein Lächeln schenkt, liegt die Lösung nicht darin, ihm sein Lächeln zu verbieten.Um zu heilen, ist es wesentlich deinen inneren Konflikt und die zugrunde liegende Verunsicherung zu erkennen.
Wir leben in der Dualität und bewegen uns zwischen den Polen hin und her, solange bis wir unsere ganz persönliche Mitte finden.
Kontrolle verhindert Nähe
Das Wissen, dass wir für uns selbst sorgen können, schenkt uns die Sicherheit, uns tief auf andere Menschen einzulassen. Denn wir wissen, sollte etwas nicht mehr mit unseren Werten und wesentlichen Bedürfnissen vereinbar sein, können wir uns ebenso wieder daraus lösen.
Wer A sagt, muss nicht zwangsläufig auch B sagen. Du darfst jederzeit achtsam korrigieren, sanft und liebevoll.
Selbstfürsorge bedeutet Frieden schließen
Ebenso sanft kannst du korrigieren, wenn du bemerkst, dass du dich selbst vergessen hast. So können sich deine Schwächen auf sanfte und anteilnehmende Art und Weise ausbalancieren, ohne große Drama Wellen zu schlagen.
Du bist hier, um zu lieben. Dich zu lieben, bedingungslos, mit allem, was du bist. Dies ist das Fundament deiner Selbstfürsorge.
Was im Verborgenen wirkt, darf ans Licht
Du hast das Recht, die Art und Weise zu verändern, wie du die Welt erfahren möchtest. Du hast das Recht, für dich zu sorgen.
Jetzt ist die Zeit, um deine Liebe zu empfangen.
Dein Bewusstsein will sich in Liebe ausdehnen, über alle bisherigen Grenzen hinaus, in eine neue, ungeahnte Dimension.
Deine Yanara
Vielleicht interessiert dich auch: