Burnout – Worauf du achten solltest, wenn du nicht ausbrennen willst
Es ist Herbst, vor einer Woche habe ich die Heizung angestellt, das Jahr neigt sich dem Ende zu. Diese Woche abends, während ich an einem Webinar teilnahm, hörte ich auf meinem iPhone in rascher Folge eine WhatsApp-Nachricht nach der anderen ankommen. Es war unsere Familien WhatsApp-Gruppe mit der Überschrift "Weihnachten oder was?", die mein Sohn Jaro, letztes Jahr, der leichteren Verständigung wegen, angelegt hatte.
Meine vier Kinder mitsamt ihren Partnern, mein Bruder mit Frau, meine Schwester mit Mann und Kind, alle miteinander an einen gemeinsamen Tisch zu bringen, ist eine Herausforderung.
Damit wir miteinander feiern können, bedarf es einer vorausschauenden Planung. Mit der Einstellung "Schauen wir mal" wird es nicht gelingen, uns alle an Weihnachten zusammenzubringen. Um das zu erreichen, müssen wir unsere Wünsche miteinander kommunizieren, konkrete Zeiten festlegen und verbindliche Absprachen treffen. Alleine die Vorstellung "Es wäre schön, wenn …" bringt uns nicht an einen Tisch.
Dasselbe gilt für unsere Träume und Wünsche, auch wenn sie im Einklang mit unserer Seele sind, realisieren sie sich nicht von alleine, sondern nur, wenn wir bereit sind, das unerschöpfliche Potenzial, welches wir in uns tragen, auf die Erde zu bringen.
Im Klartext gesprochen: Konkret zu werden, uns ein Zeitfenster zu geben und es umzusetzen, Schritt für Schritt.
Sehr oft mache ich die Erfahrung, dass kurz nachdem eine Entscheidung getroffen wurde und es an die Umsetzung geht, das Umfeld beginnt, darauf zu reagieren.
Die Testphase läuft an. Wie sicher bist du dir in deiner getroffenen Entscheidung? Weißt du wirklich, was du willst?
Zur Verdeutlichung ein Beispiel. Vielleicht leidest schon seit Jahren in deiner Partnerschaft mehr oder weniger still vor dich hin. Dein Bedürfnis, die Konflikte zwischen euch konstruktiv zu klären, stieß bei deinem Partner auf taube Ohren.
Kaum hast du dich jedoch entschlossen, dich zu trennen, erklärt er dir einen Heiratsantrag.
Hmm. Ist jetzt wirklich alles gut? Oder ist das nur ein One-Night-Stand?
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und haben einen sicheren Instinkt dafür, wenn uns etwas, was wir als zu uns gehörend definiert haben, verlassen will. Ist dies der Fall, springen unsere Verlustängste an und wir beginnen zu klammern.
Was ist, wenn es bei deinem Partner jedoch wirklich "Klick" gemacht hat? Was, wenn die Angst ihn aus seiner komfortablen Tiefschlaf-Zone hinausgeschleudert hat und er plötzlich erwacht? Hmm.
Mein Vorschlag dazu: Setze dir ein klar definiertes Zeitfenster, um seine Bereitschaft zur Veränderung zu überprüfen. Hat es wirklich Bestand?
Auch bei dir gibt es genügend Klärungsbedarf. Frage dich ehrlich, ob du nicht schon lange gegangen bist. Es halbherzig, noch einmal miteinander zu versuchen, macht nicht wirklich einen Sinn.
Fehlt dein Feuer, dein inneres „Warum“, geht dir der Brennstoff aus. Logische Konsequenz: Du brennst aus. Ebenso kannst du mit deinem Feuer der Begeisterung und Leidenschaft, zwar das Feuer deines Partners entfachen, doch kannst du nicht sein „Dauerbrenner“ sein. Er muss schon selber brennen, sein eigenes Warum gefunden haben. Wenn du tatsächlich glaubst, mit deinem Feuer auch noch das Feuer der anderen, am Brennen halten zu müssen, ist dein Burnout vorprogrammiert.
Was willst du wirklich? Veränderung geschieht nur, wenn du weißt, was du wirklich willst und klar danach handelst. Dazu gehört auch, zu wissen, was du nicht mehr willst und deine Türen zu diesen Erfahrungsräumen zu schließen.
Schauen wir mal … ganz ehrlich, ist dabei keine Option.
Deine Yanara